Die
Aquitaine, heute Nouvelle-Aquitaine genannt, hat bei einer Fläche von 41 308 km² ca. 2,8 Mio. Einwohner, das entspricht etwa 68 Einw./km². Nicht nur klimatisch sonder auch kulturell und sprachlich ist der Raum südlich der Gironde
dem Süden Frankreichs zuzuordnen. Sprachgrenze zwischen der südfranzösischen
langue d'oc und der langue d’oil verlief früher in etwa an der Gironde entlang. Wenn auch der südfranzösische Dialekt heute kaum mehr benutzt wird, zeichnen sich die Südfranzosen doch durch ihr Temperament und eine Reihe von eigenen Sitten und Gebräuchen
aus. Der "Gascogner" gilt als redselig bis hin zum Aufschneiderischen. Im vergangenen Jahrhundert und bis zum 2. Weltkrieg war die Bevölkerung in den Landes sehr arm. In den Heidelandschaften lebten Hirten, die mit ihren Ziegen- und
Schafherden über das karge Land zogen und sich wegen des damals noch sumpfigen Geländes häufig auf hohen Stelzen fortbewegten. Bei folkloristischen Anlässen sieht man deshalb heute noch Stelzenläufer in typischen
zottigen Lammfellumhängen. Eine völlig andere Kultur und Bevölkerung findet man im Südwesten, zur spanischen Grenze hin: die Basken. Sie haben ihre eigene Sprache bis heute bewahrt, eine eigentümliche und sehr alte
Sprache, die mit keiner anderen europäischen Sprache verwandt ist.
Ein typischer Brauch, der als touristische Attraktion, aber auch zur Erheiterung der Landbevölkerung gepflegt wird, ist eine unblutige Art des Stierkampfs, die "courses landaises": Dabei versuchen junge Männer das Tier, meist eine
Kuh, möglichst geschickt und virtuos zu reizen und zu necken, ohne dass ihnen selbst etwas geschieht. Die Kuh ihrerseits hat meist schon einige Kampferfahrung bei früheren Gelegenheiten gesammelt, und so ist der Kampf schon beinahe
"gerecht". Nicht nur Baskenmützen und handgenähte Stoffschuhe sind typische baskische Besonderheiten den südwestlichen Teil der Aquitaine. Das Nationalspiel im Baskenland ist das
Pelota-Spiel, dass auf fast jedem Dorfplatz an einer mehr oder weniger bunte hohe Mauer, den Pelota-Wand gespielt wird. Bei dem squashähnlichen Spiel wird der Ball zunächst gegen die Wind geschlagen und dann von den Spielern je nach
Spielvariante entweder mit der Hand oder mit einer Art Korb (quistéra) in der Luft aufgefangen. Die verschiedenen Pelota-Varianten sind zahlreich und haben exotisch klingende Namen: cesta punta, pala, yoko garbi, rebot usw.. Bei folkloristischen
Veranstaltungen in Baskenland bekommt man häufig baskische Tänzer in ihren traditionellen Trachten zu sehen. Auch der echte
Stierkampf wird im Baskenland gepflegt, weniger harmlos als das Kuhtreiben in Aquitanien, aber dennoch meist unblutig.
Die
Pays de-la Loire sind eine an der Mündung der Loire gelegene Region im Westen Frankreichs. Sie besteht aus den Départements Loire-Atlantique, Maine-et-Loire, Mayenne, Sarthe und Vendée. Die Region hat eine Fläche von 32.082 km² und 3.757.600 Einwohner (Stand
1. Januar 2017). Die Hauptstadt der Region ist Nantes, weitere wichtige Städte sind Angers und Le Mans.
Die
Bretagne mit dem Ort
Lorient ist eine westfranzösische Region. Sie besteht heute aus den Départements Côtes-d’Armor (bret. Aodoù-an-Arvor), Finistère (bret. Penn-ar-Bed), Ille-et-Vilaine (bret. Il-ha-Gwilen) und Morbihan (bret. Mor-bihan). Die Region hat eine Fläche
von 27.208 km² und 3.318.904 Einwohner (Stand 1. Januar 2017). Hauptstadt der Region ist Rennes (bret. Roazhon).
In Nordspaniens leben 7,5 Mio. Einwohner, das sind etwa 20% der Bevölkerung Spaniens. Die Bevölkerungsdichte variiert stark zwischen Ballungsgebieten um Bilbao, Oviedo und Vigo auf der einen und abgelegenen Gebieten Navarras und
Ostgaliciens auf der anderen Seite. In der baskischen Provinz Bizkaia lebt die Hälfte aller Basken, ca. 70% davon in Bilbao. Auffällig ist die regionale Identität, welche von West nach Ost immer mehr zunimmt. Dies zeigt sich
auch in der Sprache. Galicier sprechen ihr
gallego, das dem Portugiesischen verwandt ist, eher in abgelegenen Regionen, während die Basken ihr
Euskera als Alltagssprache nutzen und fördern. Das Selbstbewusstsein nordspanischer Regionen resultiert aus ihrer historischen Bedeutung. Als Madrid noch ein Dorf war, entwickelten sich Asturien und Kantabrien zu Keimzellen der Requonquista.
Die Rioja war bereits ein beliebtes Weinbaubiet und das galicische Santiago de Compostela europaweit als Pilgerziel bekannt. Die stolzesten Bewohner Nordspaniens sind die Basken, die ihre eigenen Traditionen leben. Als einziger Teil der Iberischen
Halbinsel wurde das Baskenland niemals romanisiert. Die überwiegende Mehrheit fühlt sich inzwischen auch als Spanier, obwohl die Separatisten der
ETA (Euskadi Ta Askatasuna) immer noch mit Anschlägen für Schlagzeilen sorgen.
Beachtlich ist im Westen Nordspaniens der anhaltende keltische Einfluss. Wie in Wales oder Schottland gibt es in Asturien und Galicien keltische Bräuche, die aus der Alltagskultur nicht wegzudenken sind.